Arasens 3 -

Arasens 3 – Stand ESMO 2022  – ist eine der interessantesten und saubersten Phase 3 Studien für Männer mit hormonsensitivem Prostatakrebs. In der Studie bekamen alle Patienten ADT und Docetaxel, die Hälfte davon zusätzlich Darolutamid. Die Studie ist auf den primären Endpunkt des Gesamtüberlebens eindeutig positiv.

Warum ist die Studie noch interessant?

Sehr  bemerkemswert  waren auch die Ergebnisse in Bezug auf Lebensqualität, Schmerzen und unerwünschten Ereignissen auf lange Sicht. Selbst für die Paitenten, die zu Studienbeginn Symptome hatten schien es, dass Darolutamid besser abschneidet, um die Schmerzinterferenz zu reduzieren und eine bessere Lebensqualität im Laufe der Zeit aufrechtzuerhalten.

Sehr erfreulich war auch der Vergleich mit anderen auf den Androgenrezeptor gerichteteten Wirkstoffen in Bezug auf unerwünschte  Ereignisse wie Müdigkeit, kognitiven Beeinträchtigungen, Hautausschlag, vielleicht am wichtigsten, Bluthochdruck und kardiovaskulären Ereignissen. Sehr efreulich deshalb, weil es im Grunde keinen Unterschied zwischen Darolutamid und Placebo gab. Die Kaplan-Meier-Kurven waren einfach flach, absolut parallel, was den Schluß nahelegt, dass Darolutamid im allgemeinen ein sehr sicheres Medikament für Männer im metastasierten hormonsensiviten Stadium eines Prostatakarzinom- und seit 2023 auch zugelassen für das nichtmetastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom-  ist.

Wenn Darolutamid ein derartiges risikoarmes Profil hat muss man die Frage stellen, warum Darolutamid anderen -auch jüngeren- Paitentengruppen unter anderer Krebsmediation zB mit kognitiven Beeinträchtigungen vorenthalten werden soll, gleich ob sie metastasieren oder nicht. Genauso wie sich die Frage stellt wann endlich Studien vorliegen, die den Einsatz von  Darolutamid bei verschiedenen Stadien des kastrationsresistenten Prostatakrebses untersuchen.

Notabene: In Tierversuchen und an gesunden Probanden wurde festgestellt, daß der Wirkstoff Darolutamid sich lediglich zu 8% im  Gehirn anreichert im Vergleich zu 85% bei Apalutamid und 81% bei Enzalutamid